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Letzte Chance zum Meckern

Am 10. Februar beginnt das Anhörungsverfahren für die Crivitzer Umgehungsstraße

Lang genug hat's ja gedauert, aber jetzt wird es ernst: Die Planungen für unsere heißersehnte, in den letzten Jahren jedoch eher umstrittene Umgehungsstraße sind abgeschlossen. Alle am Entwurf Beteiligten sind sich einig, so soll sie aussehen. Nun kann's also losgehen. Nicht, was Ihr jetzt denkt, von wegen Planierraupe und so. Schön sachte! Erstmal wird geprüft, diskutiert und abgewogen. Und zum Zweck der Wiegung ... äh, Abwägung wollt ich natürlich sagen, wurden im Vorfeld schon mal ein paar Zentner Papier an alle gängigen TÖB's verteilt (das sind die "Träger öffentlicher Belange", im Klartext alle interessierten Unteren, mittleren und Oberen(?) Bau-, Naturschutz-, Wasser-, Denkmalschutz-, Forst-, Landwirtschafts- und WasWeißIch-Behörden auf kommunaler, Kreis-, Landes-, Bundes- und EU-Ebene, dazu die hundert wichtigsten Naturschutz-, Hege-, Jagd- und Angelvereine, -verbände und -bürgerinitiativen, nicht zu vergessen alle nur erdenklichen Strom-, Gas-, Wasser- und sonstigen Versorger bzw. Leitungsbesitzer, das Landesvermessungsamt und und und ... All die fleißigen und sachkundigen Prüfer also, von denen der Normalbürger nicht einmal weiß, daß es sie gibt - TÖB's eben!).

Das Ganze nennt man auf amtsdeutsch "Planfeststellungsverfahren". Und im Rahmen dieses Planfeststellungsverfahrens gibt es nun ein sogenanntes "Anhörungsverfahren", das darin besteht, daß Otto Normalverbraucher auch mal in den Planungsunterlagen blättern darf, und im Ergebnis dessen er, sofern er eine massive Verletzung seiner Bürgerrechte feststellt und diese Erkenntnis formgerecht und stichhaltig belegen kann, am Diskussionsfinale teilnehmen darf (gewissermaßen als VIP). Ist das nicht eine echte Herausforderung für den mündigen Bürger? Um diese Herausforderung annehmen zu können, muß er natürlich auch zur rechten Zeit am richtigen Ort sein, und deshalb verrate ich Euch jetzt das Timing der Aktion:

Die Planungsunterlagen für die Crivitzer Umgehungsstraße incl. UVS ("Umweltverträglichkeitsstudie") liegen vom 10. Februar bis zum 10. März 2003 im Amt Crivitz in der Amtsstraße zu folgenden Zeiten zur öffentlichen Einsichtnahme aus:

Montag bis Mittwoch
   8:00 Uhr - 12:00 Uhr und 13:00 Uhr - 16:00 Uhr
Donnerstag
   8:00 Uhr - 12:00 Uhr und 13:00 Uhr - 18:00 Uhr
Freitag
   8:00 Uhr - 12:00 Uhr

Einwendungen gegen das Vorhaben können danach noch bis zum 24. März eingereicht werden, dann beginnt unweigerlich der Countdown.

Die Optimisten unter den Planern behaupten, daß zum Ende des Sommers mit dem Baubeginn zu rechnen ist. Und obwohl der Fertigstellungstermin der mehr als vier Kilometer langen Trasse noch in den Sternen steht, sollte sich Crivitz (wer immer das sein mag?!) so langsam Gedanken machen, wie's danach weitergehen soll. Frau Petterson als ehemalige Pächterin des Spar-Marktes wird's sicherlich nicht mehr stören, Katja Liebig als ehemalige Inhaberin der Bauernstube und gute Seele des (ehemaligen?) Crivitzer Biergartens wird sicherlich auch keine Umsatzeinbußen mehr melden, ganz zu schweigen von diversen Schreibwarenläden, Rundfunk-, Blumen- oder Sportwarengeschäften, die schon im Verlauf der letzten Monate vorsorglich ihre Türen schlossen. Aber immerhin kann das Hotel am Markt ... ach so, das gibt's ja auch nicht mehr ... Na ja, glücklicherweise halten wenigstens die größeren Unternehmen Crivitz die Treue, vom Getränkegroßhandel S&L mal abgesehen.

Endlich Ruhe - ist das nicht schön?